Alle Beiträge von Matthias Wiencke

Live Kuration – Lernen lernen #CLC21

„Wissen ist das einzige Gut, dass sich vermehrt, wenn man es Teilt“

Beim ersten Durchschauen der Agenda des Corporate Learning Community Barcamps „Herbst #CLC21“ sah ich eine Session von Stefan Diepolder mit dem Titel „Live Kuration – Lernen lernen“. Da ich gerade eine Podcastfolge mit Stefan zum Thema Kuration von Lerninhalten aufgenommen habe (wird nächste Woche veröffentlicht) ergab sich die Möglichkeit die Session gemeinsam durchzuführen. Das freute mich sehr, denn das Thema Lernen lernen bewegt mich schon etwas länger und ich hatte letztes Jahr mal eine Übersicht erstellt über Methoden, die beim selbstorganisierten Lernen unterstützen.

https://twitter.com/mattwien/status/1296868193345175553
Methodensammlung für selbstorganisiertes Lernen.

Was versteht man unter Kuration von Lerninhalten?

Einen Kurator für Lerninhalte kann man sich ähnlich vorstellen wie einen Kurator im Museum. Er ist Experten in seinem Gebiet und erstellt eine Zusammenstellung von relevanten zusammenpassenden Lerninhalten. Dabei erschafft er die Möglichkeit von Lernerlebnissen. Da ein guter Kurator von anderen auch als Experte wahrgenommen wird, kann dieser zum „Trusted Guide“ für Lernende werden. Folge ich einem solchem Kurator, weiß ich, dass die meisten geteilten Inhalte für mich relevant und von einer hohen Qualität sind.
Dabei ist es wichtig, dass nicht nur Links geteilt werden, sondern auch immer zusätzliche Details mitgeteilt werden. z.B. kann man mitgeben, für wen der Inhalt interessant sein könnte, welches die wichtigsten Learnings waren oder welche überraschenden Aspekte im Inhalt versteckt sind.

Ein Prozess der als Content Kurator hilfreich ist, ist der Seek-Sense-Share Ansatz von Harold Jarche. Dieser besagt in Kurzform:

  • Seek: Lernquellen, Informationen und Lösungen suchen oder finden.
  • Sense Making: Versuch die Informationen einzuordnen, für sich zu erschließen und eine eigene Beurteilung mit einzubeziehen. Dieser Schritt wird häufig nicht intensiv genug gemacht und intuitiv häufig vernachlässigt.
  • Sharing: Das aufgenommene Wissen wird nicht für sich behalten, sondern es wird geteilt.
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Mein Notizworkflow mit Obsidian (1)

Inspiriert durch den Austausch heute mit Jan Foelsing, habe ich mich entschlossen ein paar mehr Details zu meinem Notiz-Workflow in Obsidian zu teilen. Ich finde es interessant zu beobachten, wie sich mein Notiz-Prozess über die Zeit weiterentwickelt. Daher wird es ggf. immer mal wieder neue Impulse geben, die ich hier teilen werde.

Als Einleitung kann es sich anbieten meinen Artikel Persönliches Wissensmanagement als Lernmethode zu lesen.

Notiztemplate für Bücher

Inspiriert durch das Video How I remember everything I read von Ali Abdaal, habe ich begonnen für jedes Buch das ich lese einige kurze Gedanken festzuhalten. In der Regel habe ich mir schon seit dem Start mit meinem Notizsystem viele Quellennotizen gemacht zu Konzepten in Büchern gemacht – bisher aber keine Notizen zu dem Buch selbst.

In dem Video beschreibt Ali Abdaal, dass eine Gesamtnotiz zu einem Buch ein guter Schritt sein kann sich auch zukünftig noch besser an die Bücher zu erinnern die man gelesen hat. Spätestens wenn einige Jahre dazwischen liegen, verblassen die Erinnerungen an die Bücher sonst schon sehr.

Gerade wenn ich nicht alle Markierungen aus Büchern sorgfältig durchgehe oder nur ein Hörbuch gehört habe, bei dem ich deutlich weniger Notizen mache, habe ich so eine gute Struktur.

Dabei nutze ich zwei verschiedene Templates mit unterschiedlichen Überschriftskategorien.

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Persönliches Wissensmanagement als Lernmethode

Warum ich ein persönliches Notizsystem aufgebaut habe

Während meines WOL Zirkels Anfang 2020 habe ich mich intensiv mit dem Thema Lernen beschäftig. Natürlich habe ich dazu mit vielen Menschen gesprochen, mir Vorträge angehört, Artikel und Bücher gelesen. Dabei habe ich mir auch viele Notizen gemacht oder Screenshots gespeichert. Zunächst nutzte ich OneNote oder sammelte Informationen in PowerPoint Präsentationen. Einige interessante Links speicherte ich ab, jedoch bei weitem nicht alle.

In Woche 9 des WOL Zirkels kam natürlich die Übung, die Top 10 Ressourcen zum eigenen Lernziel zu teilen. Da meine Notizen, keine klare Struktur hatten fehlten mir bei vielen der Quellen, die ich gesammelt hatte, die Quellenangaben. Interessanten Links fand ich nicht wieder. Somit konnte ich meine Aufgabe die Top 10 zu teilen nicht abschließen. Auch wenn ich Kollegen von Artikeln, die ich gelesen hatte, erzählte, konnte ich diese nicht teilen oder musste zunächst auf die Suche gehen. Bei einigen Screenshots fehlte mir neben der Quelle auch der Kontext, so dass später nicht mehr alles nachvollziehbar war.

Um diese Situation für mich zu verbessern entschloss ich mich, dass mein nächstes Lernthema das persönliche Wissensmanagement (Personal Knowledge Management, PKM) werden würde. Ein Kollege wies mich dann noch auf Nicklas Luhmann hin, der unter anderen für seinen Zettelkasten bekannt war. Dadurch bin ich recht schnell auf das Buch „Das Zettelkasten-Prinzip: Erfolgreich wissenschaftlich Schreiben und Studieren mit effektiven Notizen“ gestoßen, welches ich kurz darauf las.

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close up students standing hands making fist bump gesture

Selbstorganisiertes Lernen mit Peer Learning Circles

Bildnachweis: People photo created by jcomp – www.freepik.com

In diesem Beitrag beschreibe ich eine Lernreise, die zu einem eigenen Peer Learning Circle Guide bzw. einer Lernzirkelmethode geführt hat, die ich aktuell im Unternehmen einsetze. Ich gehe auf einige Herausforderungen des traditionellen Lernens, Vorteile sozialen Lernens und Peer Learning Circles ein. Zusätzlich teile ich, wie ich bei der Erstellung vorgegangen bin um möglichst schnell erste Ergebnisse sehen und Erlebnisse bieten zu können. Die ersten Learning Circles haben die Methode erfolgreich durchlaufen und es gibt einige aktive Gruppen.

Ein großes Dankeschön geht an die @Lerngeschichten, bei denen ich beim Nächsten Lerngeschichten-Event meine Lernreise vorstellen darf. Sobald der Termin bekannt ist, werde ich darüber berichten. Die Vorbereitungen zu dem Event haben mich zu diesem Blogbeitrag inspiriert.

Social Learning: Der Vorteil von Lerngruppen und Lernpartnerschaften

If you can’t say it clearly, you don’t understand it yourself.

John Searle
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Buch mit Notizbuch

Lesen als Lernmethode

There is no friend as loyal as a book.

Ernest Hemingway

Letztes Jahr habe ich mich viel mit selbstorganisiertem Lernen beschäftigt. Dadurch kam ich auch an dem Thema Lesen als Lernmethode vorbei. Dabei habe ich viele Hinweise gesammelt, wie ich mehr, häufiger und besser Lesen kann. In diesem Artikel möchte ich meine Erkenntnisse teilen und zeige auf, wie ich selbst mein Leseverhalten seitdem verändert habe.

  • Wie wähle ich die richtigen Bücher aus?
  • Einfache Gewohnheiten die dazu führen können mehr zu lesen.
  • Wie kann ich fokussierter und konzentrierter Lesen?
  • Warum Notizen beim Lesen wichtig sind.

Was kann ich tun, wenn ich mehr lesen möchte?

Keine Zeit – gibt es nicht. Nur andere Prioritäten.

Michael A. Denck

Wissen was ich Lesen sollte

Wenn ich mehr Lesen möchte, ist es erst mal wichtig zu wissen, womit ich mich beschäftigen möchte. Mir hat für die Orientierung mein persönliches Lernziel geholfen, welches ich mir in meinem WOL Circle gesetzt hatte. Durch mein Lernziel waren drei Voraussetzungen geschaffen, um eine hohe Motivation zu halten:

  • Ich hatte ein Ziel, welches mich persönlich interessierte
  • Das Thema hatte einen direkten Bezug zur Praxis und hat zu Problemlösungen beigetragen
  • Ich hatte eine innere Neugier für das Thema. Als dies nicht der Fall war hat sich schnell beim tiefen Eintauchen in die Themen eine Neugierde entwickelt.
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Persönlicher Lerntag – konzentriert an Lernzielen arbeiten

Warum nicht mal einen „persönlichen Lerntag“ einlegen? Anders als in dem Artikel Lerntage im Unternehmen, hat mein WOL Circle eine Kleingruppen-Variante eines Learning Days ausprobiert. Alle Circle-Teilnehmer trafen sich letzte Woche zusammen virtuell für einen ganzen Tag, um an ihrem eigenen Lernziel intensiv weiter zu arbeiten.

Warum ein ganzer Lerntag?

Sowohl WOL und auch LernOS empfiehlt sich regelmäßig Zeit zum Lernen zu blocken. Dies kann z.B. eine Stunde pro Woche sein. Das mach auch vollkommen Sinn, damit man lebenslanges Lernen erreichen kann. Häufig gibt es dann aber – zumindest bei mir – etwas dringenderes und ich nutze die Zeit doch nicht komplett zum Lernen. Zudem muss man sich in sein Thema erst mal rein denken, und bis man sich Strukturiert hat ist ein Teil der Lernstunde schon verbraucht. Im Vergleich mit z.B. Präsenztrainings ist es deutlich schwieriger konzentriert beim Thema zu bleiben. Bei Präsenztrainings ist man komplett aus dem Arbeitsprozess herausgezogen und kann sich auf das Lernthema einstellen.

Möchte man jedoch wirklich etwas neues lernen, kann es sinnvoll sein hin und wieder – je nach verfügbarer Lernzeit oder ggf. in Abstimmung mit der Führungskraft – einen Lerntag einzulegen. Blockt euch – am besten gemeinsam mit interessierten Kollegen oder einem Lerncircle – einen kompletten Tag. Stellt euch auf diesem Tag auf Abwesend und richtet einen Abwesenheitsagenten ein – genauso wie ihr es für ein Lifetraining auch machen würdet. Wenn ein Tag zu viel ist könnt ihr auch erst mal mit einem halben Tag starten.

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Lerntage im Unternehmen für eine bessere Lernkultur

„Wir wissen dass wir viel wissen – aber wir wissen nicht immer wo“. So geht es vielen großen Unternehmen. Es gibt sehr viel verfügbares Wissen, aber der Wert des Wissens ist deutlich geringer, wenn es nicht geteilt wird. Eine Möglichkeit Mitarbeiter in Austausch zu bringen und vorhandenes Wissen zu teilen sind Lerntage. Immer mehr Unternehmen nutzen diese Lerntage um Lernen und Austausch anzuregen und damit auch eine bessere Lernkultur zu etablieren. Einige Links zu Beispielen von der Schweizer Post, Datev, Otto Group und der Deutschen Telekom findet ihr weiter unten im Artikel.

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