„Wir wissen dass wir viel wissen – aber wir wissen nicht immer wo“. So geht es vielen großen Unternehmen. Es gibt sehr viel verfügbares Wissen, aber der Wert des Wissens ist deutlich geringer, wenn es nicht geteilt wird. Eine Möglichkeit Mitarbeiter in Austausch zu bringen und vorhandenes Wissen zu teilen sind Lerntage. Immer mehr Unternehmen nutzen diese Lerntage um Lernen und Austausch anzuregen und damit auch eine bessere Lernkultur zu etablieren. Einige Links zu Beispielen von der Schweizer Post, Datev, Otto Group und der Deutschen Telekom findet ihr weiter unten im Artikel.
Ein Lerntag ist meist eine halbtägige bis zweitägige Veranstaltung die häufig im Stile eines Barcamps oder OpenSpace durchgeführt wird.
Jeder darf ein Thema Anbieten und Teilnehmer können selbst auswählen an welchen Sessions sie teilnehmen möchten. Gerade bei längeren Onlineveranstaltungen muss nicht zwingend die ganze Zeit dabei sein – in Live-Veranstaltungen gibt es dafür Begegnungsräume. In diesen kann ein informeller Austausch stattfinden. Dadurch kann auch eine Vernetzung über Abteilungen (kommt Ab-Teilung von abteilen = Silo?) gefördert werden.
Diese Veranstaltungen sind meist Themenoffen – was kommt das kommt. Es kann aber auch Lerntage mit speziellen Themenfokus geben. Methodisch werden meist von den Sessiongebern Formate wie:
- Diskussionen
- Workshop / neues Erarbeiten
- Impulse / Vorträge
gewählt.
Am besten ist es nicht zu stark auf Vorträge zu setzten, da die Akzeptanz mit der Interaktion steigt. Einige Unternehmen bieten den Sessiongebern Unterstützung bei der Vorbereitung der Sessions an, damit die Lernerfahrung für die Teilnehmer steigt.
Das schönes ist, dass alle lernen. Der Sessiongeber, da er das Thema darstellt und weitere Perspektiven von den anderen Teilgebern erfährt. Die Teilgeber von dem Sessiongeber und den anderen Teilgebern.
Beispiel Datev
Datev hatte in einer Session des Corporate Learning Camps CLC20Hybrid ihr Model des Lerntages vorgestellt. Ein Ergebnis war dass sich Mitarbeiter solch ein Event 2x im Jahr wünschen – aber es auch Termine gibt die durch Projekteinsätze eher ungünstig sind. Eine Weiterentwicklung wird ein „Coding Festival“ für Entwickler.
Learnings aus der Session
- Der Name „Lerntag“ könnte besser gewählt sein (ein Name der beim CLC20Hybrid vorgeschlagen wurde war „Learning Experience Day„)
- Mehr Tools helfen nicht mehr – Mitarbeiter sind von der Toolschwemme gesättigt
- Abwechslungsreiche und unterschiedliche Formate sind sinnvoll
- Gute Onlinetools ersetzen nicht die persönlichen treffen
Warum heißen die Lerntage nicht einfach Barcamp? Weil man sich dann auf ein Format festlegt, aber vielleicht nutzt der nächste Lerntag ja ein anderes Format?
Beispiel Learning Friday bei der schweizerischen Post
Beispiel LEX – Learning from Experts bei der Telekom
Ein umfangreicheres Konzept als ein Lerntag. Eine moderne Form des „Kannst Du mir mal helfen“ bestehend aus Expertenlisten, Online Sessions und Foren.
Details:
- Artikel in „Lebenslanges Lernen fördern – gute Beispiele aus der Praxis“
- Erwähnung in Buch Graswurzelinitiativen in Unternehmen
- LeX – Lernen von Experten bei der Telekom beim Kulges aus der Mitte Podcast
- LeX – Lernen von Experten beim Firmenfunk Podcast
- @Learner_LeX bei Twitter
- Artikel zu LeX auf Telecom.de
Weitere Beispiele:
- Artikel der Otto Gruppe -Remote Learning Days
- #FridaysForLearning bei der tts GmbH – Post bei LinkedIn
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3 Gedanken zu „Lerntage im Unternehmen für eine bessere Lernkultur“