Wie Teams mit dem richtigen Workshop-Design lernen, ihre wichtigsten Skill-Lücken eigenverantwortlich zu schließen ihre Lernkultur weiterzuentwickeln
Wir wissen ja: Lernen funktioniert dann gut, wenn es relevant für uns ist.
In dieser spannenden Podcastfolge stellt uns Kristin Rietz von Siemens Factory Automation ihren innovativen Ansatz zur Kompetenzentwicklung auf Teamebene vor. Dabei lernen wir von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen aus der Praxis, wie Teams durch gezielte Workshops ihre zukünftigen Herausforderungen besser meistern können. Der Ansatz, den ich auf der Zukunft Personal gehört habe, hat mich sehr begeistert, zumal ich ähnliche Workshops bereits erfolgreich mit Teams durchgeführt habe.
Im Podcast gehen wir unter anderem auf die verschiedenen Phasen des Workshop-Prozesses ein:
- Bedarfsanalyse: In Vorgesprächen mit Führungskräften wird geklärt, warum der Workshop durchgeführt werden soll und welche Ziele verfolgt werden.
- Zukunftsbild & Kompetenzmatrix: Im ersten Teil des Workshops erarbeiten die Teams ein gemeinsames Bild ihrer Zukunft und leiten daraus die benötigten Kompetenzen ab. Es wird bewusst nicht mit einer vorgefertigten Kompetenzmatrix gearbeitet.
- Selbsteinschätzung & Priorisierung: Die Teilnehmenden schätzen ihre eigenen Fähigkeiten ein und priorisieren gemeinsam die wichtigsten Kompetenzlücken.
- Entwicklungsplan & Umsetzung: Es wird ein konkreter Plan erstellt, wie die identifizierten Lücken geschlossen werden können.
- Selbstlernphase: Nach dem Workshop folgt die Phase des selbstorganisierten Lernens, die nicht aktiv begleitet wird, sondern in der Verantwortung der Teams liegt.
- Review: Nach einer vereinbarten Zeit werden die Ergebnisse gemeinsam reflektiert und weitere Schritte abgeleitet
Gerade die ersten beiden Schritte sind erfolgskritisch und viele Teams lernen bereits viel durch die gemeinsame Erarbeitung eines Zukunftsbildes. Durch diese gemeinsame Arbeit im Team kann der Prozess als durch die Mischung aus Struktur, Unterstützung und Selbstorganisation zu einer nachhaltigeren Lernkultur führen.
Natürlich teilt Kristin auch wertvolle Lessons Learned aus den Pilotprojekten und gibt Einblicke in zukünftige Pläne zur Weiterentwicklung des Workshop-Konzepts.
LX052 Bye Bye Skill Gaps: Teamorientierte Kompetenzentwicklung bei Siemens Factory Automation weiterlesen → Komplett selbstorganisiert und ohne Rahmen fällt es vielen im beruflichen Kontext schwer sich genügend Lernzeit zu nehmen. Dabei haben gerade Teams häufig gemeinsame Lernthemen, die sie auch gemeinsam angehen könnten. Eine Lösung, um die Lernkultur in Teams zu stärken stellt uns Prof. Dr. Cornelia Hattula, Lernenthusiastin und Teamlead für Educational Content Creation an der IU Hochschule vor: Teamlernen.
Neben der Beschreibung des Teamlernens und der positiven Effekte gibt es eine kleine Toolsammlung, die zum Nachahmen anregt:
- Das individuelle Lerndashboard: Ein Kanban-Board um das persönliche Lernen im Team zu strukturieren
- Ein Team Lernbacklog: Eine gemeinsam erstellte und priorisierte Liste von Lernthemen
- Der Learnathon: Die aktive Anwendung der Pomodoro-Technik im Team, um der Lernzeit eine hilfreiche Struktur zu geben.
- Der Focusathon: Die Möglichkeit sich einen halben Tag lang richtig tiefgründig mit einem Lernthema beschäftigen zu können.
- Ein Learnspiration Kanal: Für Einsteiger ins Teamlernen, ein einfacher Kanal (z.B. in MS Teams) zum Teilen von Lernimpulsen im Team.
- Der Learning Walk: In 2er oder 3er Gruppen telefonisch zusammen 15 Minuten spazieren gehen und dabei teilen: Was ist mein aktuelles Lernthema? Welches Ziel verfolge ich damit? Welche Lernressourcen würde ich dazu empfehlen? Als positiven Nebeneffekt gibt es noch eine zusätzliche Portion Bewegung.
LX028 Praxisbeispiele fürs Teamlernen weiterlesen → Ich bin überzeugt, dass Lernen für Unternehmen heutzutage extrem wichtig ist. Um die Wahrnehmung der Wichtigkeit des Lernens zu erhöhen, setzt man am besten auf Teamebene an. Es gilt hier die Priorität für Lernen zu erhöhen und gute Routinen zu etablieren. Ich möchte mit dem hier beschriebenen Ansatz eine Anregung dazu geben, wie kontinuierliches Lernen in Teams etabliert werden kann: Teamlernen.
Warum Teamlernen?
Lernen in Teams kann unterschiedlich aussehen. Der Standard ist sicherlich der Entwicklungsdialog zwischen der Führungskraft und den Mitarbeitern, in denen zielgerichtet Lern- und Entwicklungsziele besprochen werden und entsprechende Maßnahmen festgehalten werden. Die dort besprochenen Lernmaßnahmen werden jedoch meist nur zwischen Führungskraft und dem Mitarbeitenden besprochen. Damit sind sie nicht im Team transparent, da es sich schließlich auch um persönliche Entwicklungsziele handelt. Manche Führungskräfte kümmern sich zusätzlich darum, dass das Team gemeinsam an für alle wichtigen Trainings teilnehmen können. Doch reicht das?
Erfahrungen und Empfehlungen zum Teamlernen weiterlesen →