Von Lerntypen bis Speed Reading: ein kritischer Blick auf gängige Lernmythen
Wer kennt das nicht: Ein auf den ersten Blick schlüssiges Modell, das ganz einfach erklärt worauf man beim Thema Lernen achten muss oder das die nötigen Tipps gibt, wie das Lernen noch besser funktioniert. Doch Vorsicht, nicht alle Modelle und Glaubenssätze, die häufig wiederholt werden oder in LinkedIn Posts immer wieder auftauchen, sind richtig. Viele sind Lernmythen. In dieser Podcastfolge spreche ich mit Dr. Yvonne Behnke über verschiedene Lernmythen, wir gehen auf die fehlerhaften Aussagen ein oder schauen auf den Ursprung dieser Mythen.
Lernmythen in dieser Folge
- Die verschiedenen Lerntypen
- Die Macht von Bildern und Grafiken: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
- Die Lernpyramide, die oft Edgar Dale zugeschrieben wird
- Das 70:20:10 Modell
- Der Satz: Übung macht den Meister
- Das Aufschreiben von (Lern-)Zielen erhöht die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung
- Die Kunst vom Speed Reading
- Der Digital Native
- Die Wirkfaktoren von Präsentationen – der Inhalt macht nur 7% der Wirkung aus
Obwohl mir die meisten Lernmythen bekannt waren, habe ich den Austausch darüber sehr genossen und vielleicht inspiriert euch die Podcast Episode dazu beim nächsten LinkedIn Post der einen Lernmythos enthält darauf hinzuweisen, dass es sich um einen Mythos handelt.
Welche Lernmythen kennt ihr noch, die unbedingt erwähnt werden sollten? Ergänzt gerne in den Kommentaren.
Gedanken zur Zukunft von L&D
Die kognitive Geschmeidigkeit, sich auf Neues einzulassen, kritisch zu denken und zu beurteilen und schließlich das herauszufiltern, was jetzt relevant ist. Diese Fähigkeiten sind äußerst wichtig und sollten noch mehr geschätzt werden
- Lernen wird in der Zukunft immer mehr aus Blended Learning bestehen
- KI und Digitalisierung sind bereits da und werden die nicht nur L&D immer mehr verändern.
- Fachexpertise wird immer wichtiger, um digitalen Tools effizient und effektive einsetzen zu können (siehe Zitat). Schwierig wird es vor allem für diejenigen, die nur Mittelmaß bieten, denn das kann die KI oft genauso gut.
- Wünsche:
- Mehr Fokus auf wissenschaftliche Evidenz statt auf Marketingmythen. Es sollten keine Tools um der Tools willen eingesetzt werden.
- Eine starke Wertschätzung für kontinuierliches Lernen und eine positive Fehlerkultur.
Zitat:
A fool with a tool is still a fool.
Grady Booch
Nur weil man ein Tool gut beherrscht, löst das noch nicht alle Probleme. Es ist wichtig sich auch mit den Hintergründen zu beschäftigen und Werkzeuge kompetent anzuwenden. Auch bei den Lernmythen geht es darum die Fakten zu betrachten – und verstehen wir sie als Tool, so führt ihre Anwendung ohne Hintergrundwissen schnell zu unerwünschten Ergebnissen.
Buchempfehlungen:
- Millennials, Goldfish & Other Training Misconceptions: Debunking Learning Myths and Superstitions von Clark Quinn
- Urban Myths about Learning and Education von Pedro De Bruyckere, Paul A. Kirschner, Casper Hulshof
- Serious eLearning Manifesto
- Künstliche Intelligenz für Unternehmer: Der Praxisratgeber von Dr. Roman Feßler, Dr. Yvonne Behnke, Ulrike Pfiel
Links:
- Tina Seufert über lernförderliches Lesen – Die MURDER Strategie
- Lernen mit Podcasts von Tina Seufert
- Website von Yvonne Behnke
Verpasse keine Updates – Jetzt abonnieren!
Dir hat der Beitrag gefalllen?
Abonniere den Newsletter und bleibe Up-To-Date. Erhalte alle 1-2 Monate einen Überblick über die neuesten Podcastfolgen, Blogbeiträge und spannenden Netzfunden.
Ich freue mich, dich beim Newsletter begrüßen zu dürfen!